Beim vorletzten Saisonspiel des frischgebackenen Oberligameisters aus Kirchheim schien die Luft raus zu sein. Mit einem 77:61 gegen Ulm fahren sie die zweite Niederlage der Saison ein.
Vor wenigen Wochen wäre das Spiel sicher ein absolutes Spitzenspiel gewesen. Tabellenführer gegen Tabellenvierten, Kampf um den Aufstieg. Durch den vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft schien die Luft auf Kirchheimer Seite allerding heraus gewesen zu sein.
Anders dagegen auf Ulmer Seite. Denn der Tabellenvierte witterte noch eine kleine Chance, mit einem Sieg ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden zu können. Das würde allerdings bedeuten, dass Ulm Tabellenzweiter werden muss. Vom Tabellenzweiten TV Derendingen und den Drittplatzierten Böblingen Panthers trennte die Ulmer vor Beginn der Partie nur ein Sieg. Theoretisch also noch eine Chance. Dafür musste allerdings zwingend ein Sieg gegen Kirchheim her.
Vielleicht war es diese Anspannung, dass in der Anfangsphase auf beiden Seiten wenig gelang. Selbst einfache Korbleger fanden nicht ihr Ziel. Bis Ulm nach vier Minuten per Dreier und zwei Freiwürfen den Weckruf gab. In Folge traf zwar auch Kirchheim besser. Ulm blieb aber vor allem von der Dreipunktelinie das erfolgreichere Team. Auch durch einfache Erfolge am Brett führten die Gastgeber zum Ende des Viertels mit 24:19.
Das zweite Viertel wollte den Turnaround nicht bringen. Kirchheim hatte zwar immer wieder gute Chancen, die Korberfolge blieben aber aus. Ohne Coach Dominik Eberle an der Seitenlinie, der krankheitsbedingt fehlte, fanden die Kirchheimer nicht zu ihrem Spiel. Mit ärgerlichen Schrittfehlern, leichten Ballverlusten und vergebenen einfachen Punkten machte sich der VfL das Leben unnötig schwer.
Auf der anderen Seite fielen die Dreier bei Ulm. Per Freiwurf zogen sie zum ersten Mal auf zehn Punkte davon. Ulm spielte agiler und erarbeitete sich freie Wurfchancen. Der Lohn: eine 46:33 Führung zur Halbzeitpause.
Auch die Halbzeitpause brachte keine Wende. Ungenaue Zuspiele, ärgerliche Offensiv-Fouls, zu wenig Biss in der Defensive und in der Konsequenz einfache Punkte für Ulm ließen den Abstand nicht schmelzen. Im Gegenteil, Ulm konnte zeitweise auf 18 Punkte davonziehen.
Leider brachte auch das Schlussviertel nicht die erhoffte Wende. Kirchheim konnte sich zwar noch einmal etwas an die Gastgeber heranarbeiten. Trotz ambitionierterer Verteidigung des VfL blieb der Abstand jedoch der Gleiche.
„Das war nicht meisterschaftlich, was wir heute gezeigt haben“, so Trainer Eberle der das Spiel per Livestream verfolgte. „Ulm war nicht unschlagbar. Aber wir haben Ihnen zu viel Freiraum und durch Offensivrebounds zu viele Chancen gegeben zu punkten.“
Beim letzten Heimspiel der Saison, am 22. April gegen Derendingen wollen die Kirchheimer vor heimischem Publikum allerdings noch einmal zeigen, warum Sie Meister geworden sind. Tipp Off zum Saisonfinale ist um 15 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte.
Es spielten:
Ahart (4), Auerbach (2), Bezler (), Haziri M. (12), Haziri L.(), Pindonis (), Nicklaus (9), Stief (), Strickland (19), Weßelborg (15)
Foto/ Bericht: Thomas Auerbach