Mit einem Sieg in dieser Höhe hatte im Vorfeld niemand gerechnet. Die Konsequenz, mit der der VfL dem Tabellenzweiten aus Böblingen sein Spiel aufdrückte, machte ihn aber möglich. Während Böblingen den Erfolg über Einzelaktionen suchte, präsentierte sich der VfL defensiv und offensiv in Bestform. Die rund 250 Zuschauer in der Sporthalle Stadtmitte erlebten ein Basketballfeuerwerk.
„Wir wollen von Anfang an zeigen, wer hier der Chef in der Halle ist“, hatte Coach Dominik Eberle seinen Spielern kurz vor dem Tipp-Off zugerufen. Und das setzte die Starting-Five auch von Anfang an um. Zwar fielen die ersten Punkte für Kirchheim zunächst an der Freiwurflinie, doch angefeuert von rund 250 Zuschauern legte das Team aber auch aus dem laufenden Spiel nach. Besonders Andi Niklaus und Nil Failenschmid fanden gut ins Spiel und waren gefragte Anspielpartner. 24 Punkte standen zur Viertelpause für Kirchheim zu Buche. Die Böblingen Panthers konnten gegen die gut aufgestellte Verteidigung dagegen nur 15 Zähler auflegen.
Aber es hieß wachsam zu bleiben. Denn immer wieder traf Böblingen von der Dreierlinie oder punktete mit spektakulären Dunks von Blackburn oder Bailey. Auf Kirchheimer Seite hielten vor allem David Volz, Giuseppe Seggio und Tiziano Palmieri dagegen. Entscheidend absetzen konnten sich Kirchheim aber nicht. Entsprechend ausgeglichen verlief das zweite Viertel. Beim Spielstand von 50:42 ging es in die Halbzeitpause.
Das dritte Viertel sollte das entscheidende werden. Angriff für Angriff übernahmen die Teckstädter nun immer mehr die Kontrolle. Der breitere Kader, eine gute Physis und der unbändige Siegeswille waren auf dem Feld und auf den Rängen zu spüren. Vor allem Desmond Strickland und Nil Failenschmid verwandelten die Kirchheimer Energie in Punkte. Zum Schlussviertel hatten sich die Jungs von Coach Eberle einen 17-Punkte-Vorspung erarbeitet. Der forderte für das Schlussviertel dennoch maximalen Einsatz: „Wir lassen uns das Ding jetzt nicht mehr aus der Hand nehmen“.
Das bedeutete weiterhin hoher Druck in der Verteidigung und schnelles Spiel nach vorne, während bei den Panthers aus Böblingen die Kräfte nachließen. Mit dem Schlusstreffer zum 94:70 durch Labinot Hariri belohnte sich Kirchheim für einen starken Auftritt vor Rekordkulisse. „Ich bin stolz auf meine Jungs. Die aggressive Verteidigung über 40 Minuten hat sich ausgezahlt“, lobte Eberle nach dem Spiel. Ein besonderes Lob ging an die Nachwuchsspieler: “Toll, was die abgeliefert haben, obwohl sie schon ein NBBL-Spiel in den Beinen hatten. In der Schlussphase haben wir sogar mit vier Spielern unter 18 gespielt.“
Begeistert war auch Paul Österle, der das Spiel in der Halle kommentiert hatte. „Das war super Teamplay und eine großartige Werbung für den Amateurbasketball in Kirchheim“, so Österle, der sonst für die Kirchheim Knights die Spielübertragungen moderiert.
Am kommenden Wochenende geht es für die Kirchheimer nach Reutlingen, die mit drei Siegen und zwei Niederlagen in die Rückrunde gestartet sind. „Da müssen wir versuchen, den Sack zuzumachen und uns mit ein bisschen Glück schon die Meisterschaft holen“, so Dominik Eberle abschliessend.
Es spielten:
Ahart (4), Auerbach (3), Failenschmid (19), Haziri L. (2), Nicklaus (12), Paqarada (4), Palmieri (5), Seggio (16/ 3 Dreier), Strickland (15/ 3), Volz (10), Wanzke (0)