VfL verliert knapp gegen den Tabellenführer BG Remseck
Es gibt Niederlagen, die sind schnell akzeptiert. Andere dagegen werfen Fragen auf. Zum Beispiel: Warum konnte der VfL seine größenmäßige Überlegenheit nicht mehr aussnutzen? Warum waren die Geschwindigkeitsvorteile in der kleinen Aufstellung der Kirchheimer kein Game-Changer beim Sonntagskrimi in der Sporthalle Stadtmitte? War es vielleicht das verlorene NBBL-Spiel vom Nachmittag, das den jungen Spielern im Regionalligatem Team noch in den Basketballstiefeln hing?
Fotos/ Bericht: Thomas Auerbach
Wer auf eine hochklassige Partie zwischen Tabellenführer BG Remseck und zweitplatziertem VFL Kirchheim gehofft hatte, wurde zunächst einmal enttäuscht. Geschlagene fünf Minuten brauchte es, bis der VfL in Viertel eins die ersten Punkte machte. Remseck ging es allerdings nicht viel anders. Gerade einmal fünf Punkte waren ihnen in der gleichen Zeit gelungen.
In einer nervösen Startphase mit Ballverlusten und schwachen Abschlüssen schenkten sich beide Mannschaften nichts. Hoffnung machte der Beginn des zweiten Viertels. Giuseppe Seggio, Andi Nicklaus und Alexander Stief scorten zum 24:17 bevor auf der anderen Seite Colin Anwender seine Korbgefährlichkeit demonstrierte. Zwölf Punkte legte er alleine im zweiten Viertel auf.
Die Vier-Punkte-Führung zur Halbzeit war für die Remstäler jedenfalls verdient. Deren Team kam auch deutlich frischer aus der Halbzeitpause. Während Remseck kontinuierlich den Vorsprung ausbaute, verzettelte sich Kirchheim in Einzelaktionen, gab trotz Größenvorteilen zahlreiche Rebounds her und gestattete Remseck nach Ballverlusten einfache Punkte.
Beim Spielstand von 46:59 schien die Hoffnung auf einen Sieg für die Kirchheimer Fans zu schwinden. Der VfL bäumte sich aber noch einmal auf. Ein Dreier von Alexander Stief sowie Punke von Edolind Paqarada und Julian Auerbach brachten den VfL auf sechs Punkte heran.
Der Krimi im letzten Viertel konnte beginnen. Kirchheims Verteidigung arbeitete besser und bekam Colin Anwender, mit 28 Punkten Topscorer der Partie, immer besser in den Griff. Nur zwei Punkte gelangen ihm noch im Schlussviertel. Und nur noch ein Punkt lag der VfL nach mehreren Freiwurftreffern von Andi Nicklaus eine Minute und zwanzig Sekunden vor der Schlußsirene hinten. Das Quäntchen mehr Glück und Cleverness im folgenden Foul-Freiwurf-Duell hatte dann jedoch die BG Remseck, die mit 73:78 gewinnt.
„Es war ein Spiel mit sehr vielen Fehlern auf beiden Seiten und es war sehr physisch.“ resümierte deren Coach Bastian Schray. „Am Ende war es das Team. Mit vielen Wechseln konnten wir sehr frisch bleiben auf dem Feld.“ Kirchheims Trainer Dominik Eberle dagegen suchte nach der Erklärung: „normalerweise müßte man das von fünf Spielen eigentlich viermal gewinnen. Wir haben Größenvorteile und Geschwindigkeitsvorteile gehabt. Aber Remseck hat seine Würfe getroffen, als es richtig weh tat.
Remseck ist so als einziges Team nach dem dritten Spieltag ungeschlagen. Für den VfL bleibt der Trost, dass er trotz Niederlage am kommenden Sonntag als Tabellendritter zum aktuellen Schlusslicht Crailsheim fahren kann.
So haben Sie gespielt:
VfL Kirchheim: Auerbach (6), Failenschmid(23/1 Dreier), Haziri (6/2), Jokic (n.e.), König (n.e.), Nicklaus (19), Edolind Paqarada (6), Seggio (3/1), Stief (8/1), Tülü, Volz (2)