Zuviel Respekt vor den vermeintlich großen Namen? Abstimmungsschwierigkeiten? Zu wenig Respekt, gar Überheblichkeit? Betrachtet man die zweite Halbzeit bleiben viele Fragezeichen warum die Punktemaschine bei der Spielgemeinschaft Stuttgart Esslingen Kirchheim erst spät so richtig in Fahrt gekommen ist. Die Ludwigsburger waren zwar mit 12 Spielern, darunter Wirbelwind und Wurftalent Travis Davis, angereist jedoch war früh ein physisches Ungleichgewicht zu spüren. Immer wieder konnte die SG SEK das zu ihren Gunsten ausnutzen und durch gute Defensive Ballgewinne erzwingen jedoch nicht in entsprechenden Zähler umwandeln. Mit einer komfortablen 23:12 Führung ging es in die erste Viertelpause und dennoch war den Beteiligten eine gewisse Unzufriedenheit anzusehen. Der Punktemotor wollte auch im zweiten Viertel noch nicht rund laufen. Durch die Abschlussschwäche auf Seiten der SG SEK verlor man das zweite Viertel sogar mit 15:17 und ließ so den Ludwigsburgern beim Halbzeitstand von 38:29 Grund zur Hoffnung auf ein versöhnliches Ende.
Was Coach Wenzel seinen Spielern in der Halbzeitpause mitgegeben hat bleibt ein Rätsel, denn was nun zu sehen war waren aggressive, dynamische Spieler, die pure Dominanz ausstrahlten. Die Ludwigsburger kamen mehrfach hintereinander nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus. Frühes Stören und massives Pressing sorgten für Selbstbewusstsein. Endlich lief auch der Punktemotor rund und ausgeglichen wie ein Sechzylinder. Es punkteten mit G. Seggio (14), N. Failenschmid Clavera (13), B. Pfäffle (12), L. König (11), A. Mounier (11) und E. Paqarada (10) gleich sechs Spieler zweistellig.
Erst wurde die Führung um 14 Zähler ausgebaut, um dann im Schlussviertel noch einmal die Beschleunigung zu erhöhen und mit weiteren 20 Zähler den Endstand von 96:53 ins Ziel zu bringen. Coach Brian Wenzel freute sich über den Sieg, ordnete das Spiel aber vorsichtig ein: „Wir haben uns vorgenommen jedes Spiel in der Oberliga mit Vollgas anzugehen. Dazu benötigt es die volle Leistung aller Spieler. Leider konnten wir erst in der zweiten Hälfte zeigen welche Reserven wir als Team haben. Im NBBL Pokal werden wir auf eine andere Mannschaft aus Ludwigsburg treffen und alles daran setzen diesen Kampfgeist auf die Straße zu bringen.“
Es spielten:
Efe Akdag (2), Nil Failenschmid Clavera (13), Léo König (11), Aloïs Mounier (11), Edolind Paqarada (10), Ben Pfäffle (12), Guiseppe Seggio (14), Luis Sziede (6), Alexander Stief (4), David Volz (6), David Weißer (4)