Kirchheim Knights

Überraschung zum Saisonauftakt:

Kirchheim schlägt Vizemeister Freiburg mit 70:66

Mehr Emotion geht nicht. In einem packenden Duell behält Basketball-Regionalliga-Aufsteiger Kirchheim am Ende die Oberhand. Das junge Team startet und endet bärenstark, zeigte im Spielverlauf allerdings auch deutliche Schwächen.

Schon nach dem ersten Viertel schien eine Sensation in der Luft zu liegen. Kirchheim begann mit Tempo und hoher Intensität in der Verteidigung. Und vor allem die jungen NBBL-Spieler trafen. Acht Punkte legte allein Nil Failenschmid Clavera und fünf Giuseppe Seggio im ersten Viertel auf.

Freiburg konnte dem wenig entgegensetzen. Dem USC gelangen nur vier Punkte aus dem Feld, sieben Punkte mussten sie sich an der Freiwurflinie verdienen. 24:11 lautete dann auch der beeindruckende Spielstand nach dem ersten Viertel. Zeitweilig konnte Kirchheim seinen Vorsprung im zweiten Viertel sogar auf 17 Zähler ausbauen.

Vielleicht war das VfL-Team selbst am meisten vom guten Start irritiert, denn ab dem zweiten Viertel kam immer mehr Sand ins Getriebe. Unter dem Kirchheimer Korb gingen zu viele Rebounds an die Freiburger, im Spielaufbau häuften sich Ballverluste und der anfangs gute Zug zum Korb wich wenig gefährlichen Distanzwürfen.

Die Folge: Freiburg konnte sich zunehmend erholen. Insbesondere Jaris Küken und Lorenz Fahrion scorten auf Freiburger Seite und brachten ihr Team auf fünf Punkte zur Halbzeit heran.

Auch nach der Halbzeitpause änderte sich an diesem Trend nichts. Mitte des dritten Viertels konnte der USC ausgleichen. Das Spiel wurde nun nervöser. Angriffe auf beiden Seiten blieben immer öfter erfolglos. Zudem bekam Kirchheim immer mehr in Foulprobleme.

Im vierten Viertel profitierte Kirchheim vom Heimvorteil. Angefeuert von den rund 300 Zuschauern verschaffte sich der VfL immer wieder kleinere Vorteile. Freiburg hielt jedoch dagegen. 47 Sekunden vor Schluss gelang dann David Volz per Dreier die Vorentscheidung. Nach anschließenden Freiwürfen auf beiden Seiten war es schließlich Mirsad Haziri, der per Floater den Endstand von 70:66 herstellte. Die Sensation war perfekt.

Kirchheims junge Mannschaft besiegt in ihrem ersten Regionalligaspiel den Vizemeister aus Freiburg.

Entsprechend glücklich war Kirchheims Coach Dominik Eberle. Er hatte bereits im Vorfeld angedeutet, dass Kirchheim die ein oder andere Überraschung schaffen könnte. Dass das bereits im ersten Spiel sein könnte, damit hatte niemand gerechnet. „Ich bin happy, mit vier Punkten gegen den letztjährigen Vizemeister zu gewinnen ist ein gutes Ergebnis“, kommentierte er nach dem Spiel. Es seien aber auch deutliche Schwächen erkennbar gewesen. Daran wolle man in der kommenden Woche arbeiten. „Spielerisch und körperlich hatten wir Probleme – insbesondere bei den Rebounds, im Ballvortrag und bei den einfachen Punkten unter dem Korb. Da haben wir heute gemerkt, dass die Regio eine andere Liga ist“, so Eberle.

Dass Kirchheim das Spiel gewonnen hat, dafür hatte er eine einfache Analyse. „Wir haben zwei gute Phasen gehabt: ganz am Anfang und zum Schluss, das hat uns den Sieg gerettet.“

Ähnliche klang das Lob von USC-Trainer Nils Bauer. „Kirchheim hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt und sich gut verstärkt. Wir wussten, dass dieses Team ein Gegner auf Augenhöhe ist. Sie sind im ersten Viertel gut rausgekommen, während wir Probleme in der Offensive hatten. Der Rückstand aus dieser Phase hat dann am Ende auch dazu geführt, dass Kirchheim das Spiel gewinnen konnte.“

Fotos/ Bericht: Thomas Auerbach

VfL Kirchheim – USC Freiburg:

70:66 (24:11, 16:24, 12: 16, 18:15)

Julian Auerbach (4 Punkte), Nil Failenschmid Clavera (17 Punkte, 1 Dreier), Mirsad Haziri (8/1), Andreas Nicklaus, Tiziano Palmieri, Edolind Paqarada (13/1), Edonis Paqarada (2), Giuseppe Seggio (15/3), Alex Stief (3), David Volz (8/2), Marco Wanzke